08/03/2016 Pons Real Estate

Immobilienmarkt im Jahr 2045: Wohnraum in Ballungszentren wird deutlich knapper

Die Binnenwanderung erhöht den Druck auf den Immobilienmarkt urbaner Räume und Metropolen.
Wohnraum in deutschen Ballungszentren wird einer Studie zufolge auf lange Sicht deutlich knapper. In zehn großen Städten und Regionen könnten bis 2030 knapp eine Million Wohnungen fehlen, heißt es in der Studie “Wohnen in Deutschland 2045” des Versicherungskonzerns Allianz und der Forschungsgesellschaft Prognos. Dadurch würden auch die Wohnungspreise auf den Immobilienmärkten weiterhin drastisch steigen.
Grund für diese Diskrepanz sei vor allem die starke Binnenwanderung, die sich auf Metropolregionen und urbane Räume konzentriert. Dieser Effekt wird durch die steigende Zuwanderung aus dem Ausland noch verstärkt. Deutschlands Bevölkerung sehen die Experten – ähnlich wie in Einwanderungsländern wie Kanada oder der Schweiz – am Wachsen. So dürften wohl 2045 etwa 85 Millionen Menschen hierzulande leben. «Deutschland wächst wieder», konstatiert Studienautor Tobias Koch. «Und es ist davon auszugehen, dass es langfristig so sein wird.»

Fehlende Wohnungen in den Top-10-Regionen

Die Studie identifiziert zehn Regionen in denen langfristig die meisten Wohnungen fehlen: München, Berlin, Rhein-Main, Stuttgart, Hamburg, Köln, Münster, südlicher Oberrhein, Hannover und Düsseldorf. Schon jetzt ist in vielen dieser Regionen der Wohnraum knapp. Steigern diese ihre Bautätigkeit nicht, fehlen allein in diesen Ballungsräumen in den nächsten 15 Jahren weitere 940.000 Wohnungen. «Das Wohnungsangebot entwickelt sich zu langsam», moniert Koch. Bleibe die Bautätigkeit in den kommenden 14 Jahren gleich, fehlen in Berlin bis 2030 beispielsweise 173.000 Wohnungen (siehe Grafik).

Immobilienmarkt im Jahr 2045

Der anhaltende Trend zu mehr Singlehaushalten verstärkt noch den Druck auf die Wohnungsmärkte in diesen Regionen. Während die Zahl der Haushalte bis 2045 in Deutschland insgesamt um 14 Prozent zunehmen wird, steigt diese in den zehn Regionen um 18 Prozent.

Strukturschwache Regionen wie in Ostdeutschland, Nordhessen und im Saarland stehen vor wachsenden Herausforderungen: Für sie gilt, die Attraktivität ihrer Standorte bezogen auf Wohn- und Lebensqualität sowie das Angebot an Arbeitsplätzen zu erhalten und weiter zu steigern. Doch was können Kommunen tun, um größere Wohnungsnot und weiteren Leerstand zu verhindern? Bauen und attraktiver werden, empfehlen die Autoren. Aus ihrer Sicht reagiert der Markt zu langsam auf die Veränderungen bei der Nachfrage. Insbesondere die zehn Regionen, in denen die Nachfrage nach Wohnungen langfristig am höchsten ist, müssten ihre Bautätigkeit massiv steigern.

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